Wer seid ihr?
Wir sind das EAST-Team. Und ich bin ein Teil davon.
Wir starten im Osten überall da, wo keiner sonst hin will: Polen, Slowakei, Tschechien, Ukraine...
und wenn es nach unserer Leidenschaft ginge auch noch in den baltischen Staaten.
Ich bin mit drei Kindern und meiner Arbeit für HOFFNUNG Deutschland e.V. und den ganzen Gemeindegründern in Deutschland und Europa, denen ich helfe, anzufangen oder weiterzumachen oder aufzuhören und was Neues anzufangen, eigentlich gut ausgelastet.
Aber Gottes kann einfach nicht aufhören zu reden. Deshalb gehen Johanna, Jega und ich auch noch nach Kiev. Dort arbeiten wir mit einer wunderbaren Familie zusammen, die sich um Kinder und Teenagern kümmert. 2019 haben wir gemeinsam mit ihnen ein Englisch-Sommer-Kurs für Schüler gemacht. Das hat sich zu unserem Erstaunen genau so und sehr erfolgreich ergeben. Johanna ist Lehrerin und liebt Kinder und hat sich zu ihrer eigenen Überraschung in die Kultur und Freundlichkeit der Ukrainer verliebt.
Jega könnt ihr an dieser Stelle kennen lernen.
Aber eigentlich wollen wir noch viel viel mehr und gehen deshalb auch in Kiev ins Nachtleben, in die Cafés und Parks oder reden mit Menschen, die wir durch andere Menschen kennenlernen.
Was wollt ihr sehen?
Seit ich vor vielen Jahren mit meinem Mann angefangen habe, Gemeinden aufzubauen, gab es die Idee in Osteuropa anzufangen. Normalerweise begeistern sich Menschen eher für warme Orte in Europa. Die Ukraine ist unheimlich groß und unbekannt für den normal sterblichen Mitteleuropäer. Es erscheint einfach nicht sehr einladend aber für uns ist es einer der größten Geheimtipps die Gott uns gegeben hat. Wir lernen so viele tolle Menschen und ihre Biographien kennen und verlieben uns mehr und mehr.
Ich wünsche mir, dass wir Menschen kennenlernen, die nur auf uns gewartet haben und auf diesen Jesus und die obendrauf noch irgendwie Englisch sprechen können. Wenn wir unsere Kontakte auf sinnvolle Weise verbinden können und Hausgemeinden entstehen, dann wäre das ein großer Schritt vorwärts.
Wir haben schon mehrere Ansätze dazu gesehen und machen so lange weiter, bis es wirklich klappt.
Wie kam es zu dieser Idee?
Jega fragte mich eines Tages, ob ich nicht mit ihm in die Ukraine gehen könnte.
Ich habe ganz klar gewusst: Da muss ich nicht hin und weil ich kein Problem habe, nein zu sagen, war das Thema für mich abgehakt. Leider habe ich zwei Tage später meine Augen geschlossen um zu beten – zu einem ganz anderen Punkt – und ein loderndes Feuer gesehen aus dem das Wort U K R A I N E aufstieg.
Schon beim ersten Besuch habe ich gemerkt, wie sehr mich dieses Land fasziniert. Es fasziniert mich unter anderem weil es so unentdeckt erscheint; ein Europa das ich eigentlich kennen sollte, was zumindest meine Großeltern kannten und was völlig aus meiner Wahrnehmung verschwunden ist. Bis jetzt. Bis Gott gesprochen hat, bis ich da war. Seitdem bin ich verliebt oder besser gesagt, geistlich verliebt in ein Land. Wann immer ich dieses Gefühl habe weiß ich, ich muss dorthin und diesem Gefühl nachjagen, sehen wohin es mich treibt. Und schon bin ich mittendrin im Gemeindeaufbau. Denn das mach ich gefühlt mein halbes Leben und so mache ich es eben auch in der Ukraine. Und vielleicht kann ich dabei ein bisschen von dieser „slavischen Seele“ verstehen lernen und die Geheimnisse, die in ihr schlummern entdecken und ihr meinen Jesus vorstellen.
Mit welchen Herausforderungen rechnet ihr?
Die Entfernungen und die Sprache sind die größten Herausforderungen. In die Ukraine hinein gibt es nur wenig Budget-Flüge, die meisten reichen nur bis Kiev. Die nationale Fluggesellschaft ändert Flüge oder Flüge fallen aus und weil dort nicht EU – Recht herrscht, bezahlen wir auf die Flüge oft drauf oder kommen zu spät zu einem ohnehin knapp bemessenen Aufenthalt.
Pro Reise machen wir mindestens zwei Stopps in unterschiedlichen Städten, meist mehr, denn wenn wir einmal in der Ukraine sind, dann versuchen wir alles mitzunehmen was geht. Die Ukraine ist aber unheimlich groß. Die Teams ändern sich pro Stadt, Leander oder Johanna kommen dazu und andere Teammitglieder aus HOFFNUNG Europa, die für ein oder zweimal mit dabei sind, helfen uns. Das macht die Reisen komplex und organisatorisch aufwendig. Wir können eigentlich nur Leute mitnehmen, die hinterher auch weiter an den neuen Freundschaften dran bleiben.
Wir brauchen immer Hilfe mit der Sprache. Nur sehr wenige Leute sprechen Englisch, deshalb lerne ich gerade Russisch. Seitdem ich kyrillisch lesen kann, ist einiges einfacher geworden, besonders wenn es um Orte und Straßen und Treffpunkte geht. Aber in meinem vollen Alltag schaffe ich nicht noch den Hochschulkurs und halte Ausschau nach jemandem, der mit mir Russisch sprechen kann um zu üben.
Was werdet ihr tun?
Zur Zeit mentoren wir eine Familie in Kiev, die unheimlich toll ist und fünf Kinder hat. Zusammen mit ihnen erreichen wir Jugendliche und Kinder in ihrem Umfeld. Mein Ziel ist es, mehr Zeit für Skypes und Mentorings für die neuen Kontakte zu haben und zu erleben, wie Menschen Jesus nachfolgen. Ich liebe Jüngerschaft und glaube, dass nur Jesus den Jugendlichen zeigen kann, wie sie in ihrem Land leben können, um es aufzubauen.
Neben der Arbeit mit den Jugendlichen, die im Umland von Kiev stattfinden, möchten wir auch konkret in Kiev selbst aufbauen. Jega kommt aus London und ich aus Berlin. Hausgemeinde in der Großstadt aufzubauen, liegt uns im Blut. Es wäre schade, wenn wir das nicht auch in der Ukraine tun könnten, aber dazu sind wir bislang nur sehr vereinzelt gekommen.