Wer seid ihr?
Wir sind drei Deutsche und ein Tscheche, die gerade frisch zusammen eine Hausgemeinde gestartet haben. Wir arbeiten als Informatiker oder Lehrer, und ein Ehepaar erwartet gerade das erste Kind. Als Team treffen wir uns wöchentlich in der Nähe von Hradčanska, der Metro-Station am Burgberg. Außerdem gibt es mehrere Prager, die sich für den Glauben an Jesus interessieren und mit denen wir zusammen in der Bibel lesen.
Was wollt ihr sehen?
Tschechien ist ein sehr atheistisches Land. Wir wollen sehen, dass der Glaube an Jesus Christus wieder Fuß fasst und Menschen die damit einhergehende Freiheit erleben. Wir träumen davon, dass diese Bewegung Tschechen aus allen gesellschaftlichen Gruppen erreicht, und dass von diesem Land 600 Jahre nach Jan Hus wieder reformatorische Impulse ausgehen.
Wie wäre es, wenn Eliška, die Jesus gerade erst kennengelernt hat, jetzt ihren Eltern und Geschwistern von ihm erzählt, denen Glauben immer nur lächerlich vorkommt?
Wir wünschen uns, dass aus unserer einen Hausgemeinde viele weitere entstehen, die Menschen nicht nur in ihren ersten vorsichtigen Schritten im Glauben helfen, sondern sie auch im Gründen einer eigenen Hausgemeinde umfassend unterstützen.
Wie kam es zu dieser Idee?
Gott hat zu uns allen in der Hausgemeinde jeweils persönlich gesprochen.
Für einen begann es während einer Gebetsnacht, als jemand einen Eindruck für ihn hatte und nach mehreren Wochen intensiven Betens schließlich klar war: „Gott möchte mich in Prag haben.“ Also wurde ein Projekt auf der Arbeit zu Ende geführt, die Verantwortung in der Gemeinde weitergegeben und der Umzug vorbereitet. Eine andere Person fühlte sich von Gott nach dem Vorbild Abrahams in ein fremdes Land gerufen und wieder eine andere hatte mehrere detaillierte Visionen, in der sie durch die Prager Altstadt spazierte. Einer aus unserem Team hat die tiefe innere Überzeugung, in diesem Land richtig zu sein.
Uns verbindet, dass uns allen Gemeindeaufbau in Prag auf dem Herz liegt.
Mit welchen Herausforderungen rechnet ihr?
Prag ist die teuerste Stadt Europas gemessen an Lebenshaltungskosten pro Durchschnittseinkommen. Viele Menschen müssen hier deswegen mehr arbeiten als anderswo und haben entsprechend weniger Zeit.
Die atheistische Kultur bringt mit sich, dass Interesse am Glauben häufig auf Gegenwind stößt. Wir haben zum Beispiel schon mehrfach gehört, dass Eltern ihren Kindern die Bibel weggenommen haben.
Deshalb rechnen wir damit, dass wir einen langen Atem brauchen werden und freuen uns über tatkräftige Unterstützung. Bis jetzt kennen wir vor allem junge Berufstätige und Studierende. Angesichts der bevorstehenden Geburt würden wir auch gerne junge Familien kennenlernen – hier sind wir auch für Kontakte dankbar.
Was werdet ihr tun?
Neben unserem wöchentlichen Teamtreffen haben wir ein monatliches Gebetstreffen für Tschechien. Dazu kommen Mentorings, um angehende Leiter zu trainieren und bei ihren nächsten Schritten zu unterstützen. Momentan findet auch ein Glaubensgrundkurs für Interessierte statt. Diese Formate wollen wir weiterführen und gegebenenfalls an sich ändernde Situationen anpassen.