Wer seid ihr?
Marcus fragt Gott ständig, wohin die Reise geht. Und wenn er Rom hört, dann geht er eben nach Rom.
Werner dagegen ist Allgemeinmediziner und sehr viel kürzer von der Rente entfernt. Aber weil Gott schon vor einigen Jahren über Italien geredet hatte, so stark, dass er seitdem Bibel auf Italienisch liest, hat er gleich noch Beate mitgenommen. Und Beate, seine wunderbare Frau, hat in Italien gelernt, nie wieder: „Ich bin kein Evangelist“, zu sagen.
Die drei sind inzwischen nicht mehr allein. Hier fehlt nur leider der Platz, um Mark, Edgar, Sally, Nicola, Othmar, Johanna, Landry, Annett, Kim und die anderen angemessen vorzustellen.
Was wollt ihr sehen?
Wir wollen Taufen sehen.
Die erste gab es bereits. Marks Taufe. Am Lago di Albano, unterhalb der Sommerresidenz des Papstes. Davon wollen wir viel mehr sehen.
Überall.
Wir lernen in Rom die unterschiedlichsten Menschen kennen. Manche leben in der Stadt. Sehr viele außerhalb. Im Speckgürtel und sogar dahinter. Manche sind Italiener. Manche wären es gern. Viele stellen uns bereits ihre Freunde vor. Wo auch immer die leben.
Wir wollen ihnen helfen, nächste geistliche Schritte zu gehen. Deshalb müssen wir uns zwischen Tyrrhenischem Meer und Adria bewegen. Zwischen Florenz und Salerno. Damit überall, in der Toskana, in Umbrien, in Lazio, in den Abruzzen und in Kampagnen geistliche Familien entstehen. Drei selbstständige Hausgemeinden in Rom und drei außerhalb sind bis Ende 2022 gut möglich.
Wie kam es zu dieser Idee?
Manche Ideen sind einfach der nächste Schritt.
Dorothea hat während ihres Urlaubs in der Küche eines Studentencamps mitgeholfen. Seitdem bekommen wir Andrea und sein Team in Florenz nicht mehr aus unseren Gebeten. Beim ersten Besuch bei Landry in Terni tauchte völlig überraschend Steeve auf und lud uns in seine Villa ein. Annett und Alessandro sind letztes Jahr nach Salerno gezogen und Sally kann sowieso nichts und niemand aufhalten.
Und dann sind da noch die Tränen. Es geht nicht allen immer so, aber fast jedes Mal heult jemand von uns. Weil in fast jedem Gespräch deutlich wird, dass Jesus für die meisten Menschen, die wir treffen, wenn überhaupt, nur das Baby in der Krippe oder der fast nackte Mann am Kreuz ist. Das muss sich ändern.
Mit welchen Herausforderungen rechnet ihr?
In Italien gibt es sehr viele Migranten aus allen Teilen der Welt. Einige unserer besten Freunde kommen aus Kamerun, Großbritannien, Pakistan, von den Philippinen und aus Südamerika. Viele von ihnen haben nur ganz wenig und arbeiten auf Cashbasis von Tag zu Tag. Wir wollen gern helfen und werden mit Sicherheit überfordert sein.
Außerdem sind wir ein großes Team. Wir müssen besser lernen uns aufeinander abzustimmen und herauszufinden, was wir gemeinsam und was wir getrennt tun sollten. Und wie wir über Distanz trainieren können.
Was werdet ihr tun?
Wir hoffen, im August zum ersten Mal wieder in Rom zu sein. Weil neue Menschen in unser Team gekommen sind, wollen wir spätestens ab 2021 ein Team pro Monat vor Ort haben. Ab sofort werden Werner und Beate auch anfangen, mit den Neuen im Team zusammen zu beten. Einige von uns lernen bereits Italienisch, nicht nur italienisch essen.